5.5.1 Schalter


Die Schalter ermöglichen eine sehr flexible Steuerung von verschiedenen zum Interkom angeschlossenen Peripherien (wie die elektrische Türschlösser, Beleuchtung, Ergänzungssignalisierung des Klingelns u.Ä. sind). 

Die 2N IP Interkoms ermöglichen bis zu 4 (kann sich bei verschiedenen Modellen unterscheiden) unabhängige Schalter zu konfigurieren, die man für beliebigen Zweck benutzen kann. 

Der Schalter kann aktiviert werden:

  • mittels der Eingabe des gültigen Codes auf der nummerischen Tastatur des Interkoms oder durch den Empfang der DTMF-Sequenz der Zeichen beim Anruf,
  • mittels des Anlegens einer gültigen RFID-Karte an den Leser,
  • mit definierter Verzögerung nach dem Einschalten eines anderen Schalters,
  • mittels eines eingehenden oder ausgehenden Anrufes,
  • durch das Drücken einer der Kurzwahltasten *),
  • mittels des Zeitprofils *),
  • durch den Empfang eines HTTP-Befehls aus einer anderen Anlage im Netz,
  • mittels der Automatisierung über Action.ActivateSwitch *).

Falls erforderlich, kann man die Schalteraktivierung mittels des gewählten Zeitprofils sperren.

Bermekung

  •  Für mit *) gekennzeichnete Optionen sind die entsprechenden aktiven Lizenzen erforderlich.

Sperren und halten des Schalters
Die Schaltbedingungen können mit zwei Funktionen geändert werden. Eine sperrt, die andere hält den Schalter. Wenn der Schalter gesperrt ist, befindet er sich permanent im „Aus“-Zustand und kann erst nach dem Entsperren getätigt werden (das Sperren hat eine höhere Priorität als das Halten - wenn der Schalter gleichzeitig gesperrt ist und gehalten wird, wird die Sperrung angewendet). Wenn der Schalter gehalten wird, befindet er sich permanent im „geschlossenen“ Zustand und kann erst nach dem Loslassen getätigt werden.
Das Sperren und Halten kann unter anderem über Zeitprofile gesteuert werden. Es wird nicht empfohlen, das Zeitprofil für die Sperrfunktion zu verwenden (die Zeitprofil-Sperrsteuerung ist aufgrund der Abwärtskompatibilität im Gerät vorhanden), da in diesem Fall der Schalter am Ende des Zeitprofils entsperrt wird, auch wenn der Schalter manuell gesperrt wurde.
Die aktuelle Kombination dieser beiden Funktionen wird über den Parameter Aktuelle Funktion des Schalters angezeigt (Normal - Sperren und Halten ist deaktiviert; Halten - Sperren ist deaktiviert und Halten aktiviert; Gesperrt - Sperren ist aktiviert, die Einstellung für Halten wird nicht berücksichtigt).
Nach dem Neustart des Geräts wird überprüft, ob die Sperre oder das Halten vom Zeitprofil beeinflusst wird. In diesem Fall wird die entsprechende Funktion bezüglich der Zeitprofileinstellung aktiviert oder deaktiviert. Wenn nicht, wird der letzte Sperrzustand vor dem Ausschalten des Geräts oder der Haltezustand in den inaktiven Zustand versetzt (der Schalter wird nicht gehalten).


Wenn der Schalter aktiv ist, kann man einstellen:

  • das Schalten eines beliebigen logischen Interkomausgangs (Relais, Leistungsausgang)
  • das Schalten des Ausgangs, an den das Modul 2N IP Interkom – Sicherheitsrelais angeschlossen ist
  • das Abschicken des HTTP-Befehls an eine andere Anlage

Der Schalter kann im monostabilen oder bistabilen Modus arbeiten. Im monostabilen Modus wird der Schalter nach der eingestellten Zeit automatisch ausgeschaltet. Im bistabilen Modus wird der Schalter durch die erste Aktivierung eingeschaltet und durch die nächste ausgeschaltet. 

Der Schalter kann seinen Status signalisieren mittels:

  • konfigurierbaren Pieptons ggf. gewählten Nutzertons
  • Signalisierungs-LED-Diode, wenn das Interkom damit ausgestattet ist
  • auf dem Display (wenn das jeweilige Interkommodell damit ausgestattet ist) mittels der Schaltfläche der offenen Tür

Registerkarte Schalter 1–4



  • Schalter aktiviert – erlaubt oder verbietet global die Steuerung des Schalters. Ist der Schalter deaktiviert, kann dieser nicht durch die verfügbaren Codes (einschließlich der Nutzercodes der Schalter), durch einen Anruf oder über eine Kurzwahltaste aktiviert werden.



  • Schalter-Modus – stellt den monostabilen oder bistabilen Schaltermodus ein. Im monostabilen Modus wird der Schalter nach eingestellter Schaltzeit automatisch ausgeschaltet. Im bistabilen Modus wird der Schalter mit der ersten Aktivierung eingeschaltet und mit der folgenden ausgeschaltet.
  • Dauer des Einschaltens  stellt die Schaltzeit des Schalters im monostabilen Modus ein. Die eingestellte Schaltzeit wird nicht im bistabilen Modus angewendet.
  • Gesteuerter Ausgang – weisen Sie dem Schalter einen physischen Ausgang zu. Wählen Sie einen der verfügbaren Geräteausgänge: Relaisausgang, aktiver Ausgang, Erweiterungsausgang. Wenn Sie 'Keiner' auswählen, wird der Schalter keinen physischen Ausgang steuern, kann jedoch externe Geräte über HTTP-Befehle steuern.
  • Ausgangstyp – wenn Sie ein Sicherheitsrelais verwenden, setzen Sie den Ausgangstyp auf Sicherheit. Im Sicherheitsmodus funktioniert der Ausgang im inversen Modus, d. h. bleibt geschlossen und steuert das Sicherheitsrelaismodul mithilfe einer spezifischen Impulsfolge. Wenn Sie ein reverses Türschloss verwenden (d.h. die Tür wird bei Spannungszufuhr auf das Schloss verriegelt), stellen Sie den Ausgangstyp auf den Wert Invers ein. Wenn mehrere Schalter auf denselben Ausgang eingestellt sind, aber unterschiedliche Arten von Ausgängen haben, werden sie gemäß der folgenden Priorität gesteuert: 1. Security, 2. Umkehrung, 3. Normal.

Anmerkung

  • 2N IP Vario – auf dem Konfigurationsstecker ist die interne Einspeisung und das Schaltrelais einzustellen. 2N IP Force – Sicherheitsrelais wird an die Klemmen DOOR + und − angeschlossen.
  • Für den Ausgangstyp: Security kann man die Zeit für das Schalten des Schalters nur auf 1 s und höher einstellen. Für den Ausgangstyp: Normal, Invers kann man die Schaltzeit auf 0.1 s und höher einstellen.

Sicherheit

  • Der 12-V-Ausgang dient zum Anschließen des Schlosses. Befindet sich das Gerät (2N IP-Gegensprechanlage, 2N Access Unit) jedoch an einem Ort (Gebäudemantel), an dem die Gefahr eines unbefugten Eindringens in das Gerät besteht, wird dringend empfohlen, das 2N Sicherheitsrelais (Bestellnummer 9159010) zu verwenden, um eine maximale Installationssicherheit zu gewährleisten.



  • Aktueller Status des Schalters – zeigt den aktuellen Status des Schalters an (Ein oder Aus).
  • Aktueller Betrieb des Schalters – zeigt den aktuellen Betrieb des Schalters an.
    • Normal: Der Schalter ist nicht gesperrt oder wird nicht gehalten.
    • Gehalten: Der Schalter wird gehalten und ist nicht gesperrt.
    • Gesperrt: Der Schalter ist gesperrt (in diesem Fall spielt es keine Rolle, ob der Schalter gehalten wird, die Sperre hat Priorität).
  • Abschließen des Schalters – umschalten zwischen den Zuständen entriegelt und verriegelt. Wenn der Schalter verriegelt ist (EIN), ist sein logischer Zustand 0 und kann erst wieder gesteuert werden, wenn er entriegelt ist.
  • Schalter gedrückt halten – ein: Der Schalter befindet sich permanent in Position 1 und kann erst nach dem Loslassen betätigt werden (wenn sowohl das Halten als auch das Verriegeln aktiv sind, ist der Schalter gesperrt. Aus: Der Schalter wird nicht in Position 1 gehalten.
  • Schalter mit einem Zeitprofil halten – uermöglicht es, dem Schalter ein vordefiniertes Zeitprofil zuzuweisen oder manuell ein Zeitprofil festzulegen, mit dem der Schalter geschlossen werden kann. Sofern das zugeordnete Zeitprofil nicht aktiv ist, kann der Schalter durch Anlegen einer gültigen RFID-Karte, durch einen Anruf, die Eingabe eines Codes oder einer Kurzwahltaste aktiviert werden.
  • Die Taste „Schalter probieren“ – ermöglicht es manuell die Funktion des Schalters zu aktivieren, zum Beispiel des elektrischen Schlosses oder einer anderen angeschlossenen Anlage. 

Hinweis

  • Wenn der Schalter gesperrt ist und das Gerät aus- und wieder eingeschaltet wird, bleibt der Schalter nach dem Einschalten des Geräts weiterhin gesperrt. Der Schalter verhält sich genauso, wenn er deaktiviert und anschließend aktiviert wird.
  • Wenn der Schalter gehalten und das Gerät aus- und wieder eingeschaltet wird, wird der Schalter nach dem Einschalten nicht gehalten. Der Schalter wird nach dem Einschalten des Geräts nur gehalten, wenn das Zeitprofil für das Halten des Schalters eingestellt ist und dieses Profil zum Zeitpunkt des Einschaltens des Geräts aktiv ist. Der Schalter verhält sich genauso, wenn er deaktiviert und anschließend aktiviert wird.



Liste der Universalcodes, mittels denen man aus dem Telefongerät oder der Interkomtastatur die Schalter aktivieren kann. Für jeden Schalter kann man bis 10 Universalcodes eingeben (die Zahl der Codes kann sich bei einzelnen Interkommodellen unterscheiden).

  • Code – ermöglicht es den Zifferncode des Schalters einzugeben. Der Code muss mindestens zwei Zeichen für die Türentriegelung von der Interkomtastatur und mindestens ein Zeichen für die Türentriegelung mit DTMF vom Telefon enthalten. Wir empfehlen mindestens vier Zeichen zu verwenden. Codes 00 und 11 kann man nicht von der numerischen Tastatur eingeben, sie sind für Öffnen über DTMF reserviert, von der Tastatur werden sie nicht akzeptiert. Der Code wird mit dem Zeichen * bestätigt. Der Code darf bis zu 16 Zeichen lang sein.
  • Erreichbarkeit wählen Sie aus, wie der Code eingegeben werden kann.
  • Zeitprofil – ermöglicht dem Schaltercode ein Zeitprofil zuzuordnen und so seine Gültigkeit zu steuern.
  • Ein-/Aus-Codes unterscheiden – Legen Sie fest, ob Codes in ungeraden Zeilen (1, 3, ...) für die Aktivierung des Schalters und Codes in geraden Zeilen (2, 4, ...) für die Deaktivierung im bistabilen Modus verwendet werden.


  • Aktivierung durch Anruf – ermöglicht die automatische Aktivierung des Schalters durch eingehende oder ausgehende Anrufe. Der Schalter wird entweder für eine voreingestellte Einschaltzeit oder für die gesamte Anrufdauer im bistabilen Modus aktiviert.
  • Aktivierung durch Kurzwahltaste – ermöglicht dem Schalter eine der Kurzwahltasten zuzuordnen. Der Schalter wird jedes Mal aktiviert, wenn die Taste gedrückt wird.

Anmerkung

  • Die Aktivierung mittels einer Kurzwahltaste ist nur mit der Lizenz Gold.



  • Synchronisieren mit – erlaubt die Funktion der Schaltersychronisierung, die das automatische Einschalten des Schalters nach der eingestellten Zeit nach dem Schalten eines anderen Schalters ermöglicht. Die Länge des Intervalls zwischen dem Schalten der Schalter wird durch den Parameter Verzögerung der Synchronisation bestimmt.
  • Verzögerung der Synchronisation – stellt die Länge des Intervalls zwischen dem synchronisierten Einschalten von zwei Schaltern ein. Der Parameter wird nicht angewendet, wenn die Funktion Synchronisieren mit nicht erlaubt ist.



  • Benutzername – Nutzername für die Authentifizierung des Anschlusses an ein externes Gerät (WEB-Relais usw.). B.). Der Parameter ist nur dann verbindlich, wenn das externe Gerät eine Authentifizierung verlangt.
  • Passwort – Passwort für die Authentifizierung des Anschlusses an ein externes Gerät (WEB-Relais usw.). B.). Der Parameter ist nur dann verbindlich, wenn das externe Gerät eine Authentifizierung verlangt.

Tipp

Die HTTP-Befehle geben keine URL-Codierung hinzu. Wenn der Befehl, z.B. http://10.27.24.6/message.cgi?action=9%3A%2F eingegeben wird, dann wird Folgendes abgesendet: http://10.27.24.6/message.cgi?action=9%3A%2F

Wenn der Befehl mit der URL-Codierung abgeschickt werden soll, muss man ihn in dieser Form eingeben, z.B. http://10.27.24.6/message.cgi?action=9%253A%252F, dann wird Folgendes abgesendet: http://10.27.24.6/message.cgi?action=9%253A%252F.


Tipp

Im Fall der Verwendung des externen Relais Best-Nr.: 9137410E werden folgende HTTP-Befehle verwendet:

Für Dauerschalten http://ip_adresse/state.xml?relayState=1 (z.B.: http://192.168.1.10/state.xml?relayState=1)

Für Schalten auf vordefinierte Zeit (defaultmäßig 1,5 s) http://ip_adresse/state.xml?relayState=2 (z.B.: http://192.168.1.10/state.xml?relayState=2)

Für Ausschalten http://ip_adresse/state.xml?relayState=0 (z:B..: http://192.168.1.10/state.xml?relayState=0)


Im Fall der Verwendung des externen Relais Best-Nr.: 9137411E werden folgende HTTP-Befehle verwendet (das Zeichen X in den Befehlen muss durch die Relaisnummer ersetzt werden):

Für Dauerschalten http://ip_adresse/state.xml?relayXState=1 (z.B.: http://192.168.1.10/state.xml?relay1State=1)

Für Schalten auf vordefinierte Zeit (defaultmäßig 1,5 s) http://ip_adresse/state.xml?relayXState=2 (z.B.: http://192.168.1.10/state.xml?relay1State=2)

Für Ausschalten http://ip_adresse/state.xml?relayXState=0 (z.B.: http://192.168.1.10/state.xml?relay1State=0)


Registerkarte Erweiterte

  • Schaltercode ohne Bestätigung – erlaubt die Aktivierungsmöglichkeit des ersten Schaltercodes, der in der Codeliste seitens des Telefons ohne die Bestätigung mit dem Zeichen * angeführt ist. Beim Abhaken wird der erste Code nicht bestätigt. Diese Einstellung betrifft nicht die anderen Codes des Schalters, die in der Liste angeführt sind und die Eingabe des Codes mittels der Tastatur, diese müssen immer mit * bestätigt werden. Dient der Einstellung der rückwirkenden Kompatibilität mit älteren Interkommodellen der Gesellschaft 2N.

  • Ausgang 1 maximale Leistung legt den maximalen Wert der Leistungsaufnahme von Ausgang 1 fest.